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Samstag, 20. Februar 2010

Germknödel mit Powidl (Klosterknödel)



Obwohl ich Germknödel eigentlich sehr gerne esse, habe ich sie bisher noch nie selbst gemacht.
Klosterknödel-Böhmische Knödel.Wiener Germknödel- Im Prinzip das Gleiche:
Die böhmischen Knödel ( Kirchenweb): sind eine Germteig mit Dampfl, Der Powidl wird nicht mit Zimt und Rum angerührt, sondern fest eingebracht.
Auf Cuisine.at findet man auch böhmische Knödel, die aber offenbar ( natürlich ohne Quellenangabe) aus dem Großem Sacherbuch von Franz Maier Bruck wortwörtlich übernommen wurden Wenn man sie mit Mohn bestreut heißen sie Klosterknödel. Zu den böhmischen Knödel schreibt Maier Bruck Folgendes:
Böhmische Germknödel werden wie vorstehende Knödel bereitet. Beim Anrichten abwechselnd einen Knödel mit Mohn, und einen mit grobem fettarmem Topfen, mit Staubzucker verrührt, bestreuen.
Wenn man ein wenig die Germteigstory haben will, ist dieser Beitrag aus ORF ganz gut:
Buchtel: Germteig mit Powidl gefüllt gebacken.
Variante: Dukatenbuchtel: feiner Teig, keine Füllung klein, mit Vanillesauce
Dampfnudel: groß, ungefüllt, gebacken und mit Kanarimilch übergossen
Dalken/Liwanzen: viele Varianten: klein, besonders gut in heißer Topfenmilch mit Powidl oder Zwetschekenröster
Germknödel: Germteig gekocht oder gedämpft.
Sie kamen einmal/ Woche auf den kaiserlichen Tisch. Nicht rund, sondern oval auf dem Teller thronend.

Ich entscheide mich für die Variante aus dem Sacher Mehlspeisenbuch:
Zutaten (10 Portionen):
120 ml Milch,
12 Gramm Germ,
250 Gramm Mehl ( ich nehme 700 er Bio glatt, 480 besser ?),
3 El flüssige Butter ( ich nehme Olivenöl),
1 Ei+ 1 Eidotter: Ich nehme 34 Gramm Eidotter und 33 Gramm Eiweiß ( pasteurisiert),
Prise Salz,
1 El Feinkristallzucker ( ich nehme etwas Traubenzucker und 1 El Gerstenmalz),
120 Gramm Powidl,
Streu:
150 Gramm Mohn
30 Gramm Staubzucker
40 Gramm Butter
DAMPFL:
Milch auf 26 Grad erwärmen, die Hefe einbringen und umrühren, Zucker und Malz dazu und etwa 120 Gramm gesiebtes Mehl, jetzt mixe ich mit dem Stabmixer, gebe das Ganze in ein Keramikgefäß und schließe es mit einer Stretchfolie ab. Ab in den Ofen bei brennender Lampe.
Öl, Mehl, Eier, und das Dampfl in der Rührkesssel der Küchenmaschine und mit dem Knethaken etwa 10 Minuten kneten. Wenn sich der Teig vom Rand löst, mit der Hand ein wenig nachkneten und schlagen, bis er wollig seidig wird.
1 Stunde gehen lassen.
Auf der Silikonmatte ausstreichen, etwas rasten lassen und in 40 Gramm schwere Stücke schneiden. Die Stücke zwischen den Handflächen schleifen. Mit dem Silikonroller ausrollen und in der Mitte den Powidl einbringen ( Achtung nicht zu dünne ausrollen!).
Den Rand mit Wasser bestreichen und zu einem Knödel formen. 20 Minuten gehen lassen.
Auf den Lochsieb des Dampfgarers eine kleine Alufolie auflegen und jeweils 3 Knödel einlegen. Den Dampf habe ich auf 100 Grad 20 Minuten eingestellt.
Mit Mohn-Zucker Mischung bestreuen, und mit flüssiger Butter beträufeln.


Samstag, 6. Februar 2010

Powidl Buchteln mit Vanillesauce






Zutaten:
210 Gramm Milch
40 Gramm Germ
1 EL Gerstensirup, 1 El Agandicksaft, 1 EL Zucker
500 Gramm Mehl
60 Gramm Butter ( oder Öl)
3 Dotter
1 Ei
Vanillezucker, Salz
Schale einer halben Zitrone

Fülle:
300 Gramm Powidl
1 Gramm Ceylon Zimt
2 El Rum

Vanillesauce: (ohne Ei, ohne Schlagobers)
500 Gramm Milch
80 Gramm Kristallzucker
30 Gramm Vanillecrempulver
2 El Vanillezucker
1 El Rum


Zubereitung:
Das Dampfl: Die Milch auf 25 Grad erwärmen, die Germ hineingeben, und mit einem Löffel zerdrücken, 100 Gramm gesiebstes Mehl dazu und mit dem Stabmixer durchrühren.
In ein Keramikgefäß geben, Mehl aufstreuen, mit Folie zudecken und im Ofen mit brennener Lampe 30 Minuten gehen lassen ( etwa 30 Grad).
Die Butter schmelzen lassen und die Form gut einfetten. Der Rest bleibt für den Teig und zum Bestreichen der Buchteln.
Powidl mit Rum und Zimt abrühren.

Mehl anwärmen, in die Rührschüssel sieben, Dampfl dazugeben, mit Stufe rühren, 1/2 Kafeelöffel Salz dazu, die geschmolzene Butter dazu ( etwa 50 Gramm), langsam die Dotter und das Ei dazu. Jetzt auf Stufe 3 für 5 Minuten kneten, aufhören, wenn sich der Teig von der Wand löst. Mit der Hand noch ein wenig nachkneten ( muss nicht sein, aber ich mache das einfach).
Den Teig ein halbe Stunde gehen lassen, noch einmal kurz durchkneten, und eine Rolle formen. 40 Gramm Stücke auswiegen, ausrollen, etwas Powidl draufgeben und einschlagen. Mit dem Schluss nach unten in die Form geben. Plachutta taucht die Buchteln vorher in Butter. Das erspare ich mir.
30 Minuten gehen lassen.

Den Ofen auf 170 Grad Heißluft erwärmen. Die Buchteln 35 Minuten ausbacken ( Kerntemperatur 98 Grad). Dazwischen zweimal mit Öl bestreichen ( ich nehme einmal Mandelöl und einmal Kakaobutter).
Sofort nach dem Herausnehmen mit Vanillestaubzucker bestreuen.

Vanillesauce:
1/8 Liter Milch mit dem Vanillecremepulver vermischen.
Den Rest der Milch mit dem Zucker und dem Vanillezucker aufkochen.
Das Pulver-Milchgemisch mit dem Schneebesen einrühren und nochmals aufkochen. Den Rum einmengen, vom Herd nehmen und etwa 4 Minuten kaltrühren, bis die Sauce etwas bindet.



Zusammenfassung:
Ein tolles altes Wiener Rezept. Wenn man bei der Butter etwas spart, und die Vanillesauce nicht mit Schlagobers und Eieren macht ist diese Mehlspeise nicht nur sehr lecker sondern auch keine Kalorienbombe. Die Zubereitung ist easy.

Album betrachten

Sonntag, 10. Januar 2010

Powidlkugeln und Kokosbusserln nach J. Mayer


Kokosbusserln



Powidlkugeln



Johanna Mayer ist eine hochdekorierte Köchin, und Autorin verschiedener Kochbücher. Das Buch "Himmlisch Gut" habe ich seit Wochen Zeit im Kasten stehen. Alles ist perfekt. Der Einband, die Bilder, die Sprüche, die sie im Kochbuch von sich gibt. Die Bilder mit ihren 3 Kindern, die in Ihre Fußstapfen steigen, der Gatte der den Wein besorgt. Und die vielen Auszeichnungen. Diese Frau umgibt ja etwas Göttliches, und da passt natürlich der weiße Einband des Buchs, ihr weißes Kleid und die Engelsmarmelade, die sie in ihrem Buch beschreibt.

Es ist fast pharisäisch, wenn ich ihre Rezepte nachkoche.
Ich fange mit etwas Einfachem an, und lasse mich überraschen. Ich nehme das Ergebnis vorweg: Die Rezepte haben auch Fehler, und es gibt aus der jeweiligen Kategorie Besseres. Das macht mir die Göttin wieder menschlicher.
Ich kaufe mir sicher kein Kochbuch mehr von ihr, da diese Bücher nicht zum Nachkochen sind, sondern eher der Bewunderung dienen. Auch die Johanna Mayer-Gewürzmischung im Johanna Mayer Laden in Filzmoos oder ihrem Webshop werde ich, trotz mehrfacher Erwähnung bei jedem zweiten Rezept, nicht kaufen.

1. POWIDLKUGELN ( aufgemotze Faschingskrapfen-30 Stück)
Füllung:

1 Gramm Agar Agar und 100 Gramm Powidl aufkochen und beseite stellen.

Teig: (Germteig ohne Dampfel)
Die im Buch angegebenen Mengen sind verdammt wenig. Wie rührt man 20 Gramm Butter an ? Da ich mich an das Rezept halten will, probiere ich es trotzdem. Meine Empfehlung ist aber, gleich mehr zu machen, und den Teig einzufrieren.

10 Gramm Milch
20 Gramm Butter
7 Gramm frische Hefe ( das wären 1.5 Gramm Trockenhefe !)
30 Gramm Zucker ( ich nehme Staucbzucker)
1 MSp ausgekratztes Vanillemark ( Ich nehme das Rapunzel Bourbon Pulver)
120 Gramm Topcfen, 20 % Fettgehalt, ausgedrückt ( ich nehme den trockenen Bauerntopfen)
1 Ei
125 Gramm doppelgriffiges Mehl Typ W 480. (Ich nehme griffg 480, da ich keine doppelgriffiges Mehl zu Hause habe)
1 Prise Salz,
Masikkeimöl zum Ausbacken ( Ich nehme das Frivessa)
Backzucker mit Zimt zum Bestäuben. ( Ich wuzle in Zimt-Staubzucker)

Zubereitung:
Lauwarme Milch, mit weicher Butter ( 20 Gramm!), der zerbröckelkten Hefe, dem Zucker und dem Vanillemark mit dem Knethaken rühren ( das ist völlig unrealistisch. Die Menge ist viel zu wenig für die Maschine. Ich mache es mit dem Silikonschaber)
Den Topfen unterrühren ( mein Fehler, ich habe den Topfen vorher nicht fein passiert, so dass ich die Bröckeln drin hatte, und dann sieben musste. )
Jetzt das Ei und eßlöffelweise das gesiebte Mehl dazumischen. Den Teig 10 Minuten mit der Maschine kneten. (Ich mache das Ganze mit dem Kochlöffel, und ab der letzten Mehlportion mit der Hand).
Den Teig 1 Stunde gehen lassen ( Tuch ...)
Kurz abschlagen, 10 Gramm Portionen abstechen, zu Kugeln rollen, mit den Fingern flach drücken, Powidl einfüllen ( etwa 2 Gramm), und gut abschliessen, zu Kugeln rollen, auf Backblech absetzen, 15 Minuten gehen lassen.
Die Kugeln mit Maiskeimöl bei 130 ( !) Grad goldbraun ausbacken. ( Das ist definitiv ein Unsinn. Bei dieser Temperatur saugt sich der Germteig voll. Ich nehme ein Frivessa und messe die Temperatur. Bei 158 Grad wird die Brotprobe positiv, und man kann schnell herausbacken. Das Gebäck ist nach dem Herausnehmen kross, die Kruste hat das Eindringen von Fett verhindert)

Zusammenfassung:
Das Rezept ist trotz aller redaktionellen Unzulänglichkeiten ( Mini-Mengen, ungenaue Prozedurbeschreibungen, falsche Öltemperatur) eine super Idee.

2. TOPFEN-KOKOS BUSSERLN (kalte Kokos-Makronenmasse)
4 Eiweiß = ca. 120 Gramm ( das ist falsch. Ein Eiweiß wird mit 33 Gramm berechnet, also 132 Gram)
150 Gramm gesiebter Staubzucker ( das ist efinitiv zu viel. Es genügen 100 Gramm)
65 Gramm Topfen 20 % Fettstufe ausgedrückt ( ich nehme den trockenen Bauerntopfen)
200 Gramm Kokosflocken.

Zubereitung:
Eiweiß mit Staubzucker zu steifem Schnee schlagen ( ich gebe am Anfang etwas Salz dazu, und schlage zunächst den Schnee cremig. Erst dann gebe ich den Zucker dazu.
Den Schnee mit dem Topfen und dem Kokosflocken glatt rühren ( Ich behandle vorher den Topfen im Mörser, damit er schön geschmeidig wird)
Von dem Teig jeweils 40 Gramm(!) schwere Stücke abstechen ( das ist definitiv ein Druckfehler: 40 Gramm Kugeln haben die Größe einer Billardkugel. Ich empfehle daher 10 Gramm Portionen. Diese Größe findet sich auch auf dem Bild im Kochbuch).
Die Kugeln bei 160 Grad OUH 10 bis 15 Minuten goldbraun backen. (Ich nehme Heißluft und hätte liebr auf 140 Grad reduzieren sollen. Daher an manchen Stellen, wie z.B. dem Boden, etwas dünkler als bei der Lehrmeisterin.

Zusammenfassung:
Geschmacklich ist das Rezept Durchschnitt. Die Zubereitung ist sehr einfach, und man fragt sich schon, warum dieses einfache Rezept auf 2 Seiten beschrieben wird. Eine Seite mit dem (Super-) Bild und auf der anderen Seite eine äußerst bescheidene Beschreibung. Nicht ganz verzeihlich ist, daß trotzdem der Text vor Fehler strotzt. ( faslche Portionsgröße, Zucker in den ungeschlagenen Schnee, Eiweißmenge falsche Grammangabe).

Sonntag, 24. August 2008

Powidl im Wasserbad- Marillenmarmelade neue Methode




Am Samstag morgen regnet es. Und ich habe noch immer 5 Kilo Zwetschken aus dem eigenen Garten. Ich möchte nicht 8 Stunden am Herd stehen und rühren. Also entwerfe ich beim Morgenkaffee eine neue Methode zur Powidlherstellung. Das Rühren macht man ja nur, dass das Zeug nicht anbrennt. Wenn man die Zwetschken in Ruhe lässt, kochen die sich von ganz Alleine. Zucker brauche ich auch keinen. Also ab damit in ein Wasserbad. Ich bin mir sicher es gibt das schon alles.
Irgendwelche Ungetüme zum Einsieden. Ich versuche es mit der Topf im Topf Methode. Passt. Die Zwetschken entkernen ( dabei steche ich mir den linken Finger auf). das Wasser zum Kochen bringen, die Zwetschken mit dem Stabmixer zerkleinern.

Das war´s Herd auf Stufe 5 Warten AUF DEN (m) POWIDL.
Inzwischen mache ich Marillenmarmelade nach einem Rezept, das ich selbst entwerfe. Mir gefällt die historische Methode ( Prato). Die Ötkers und die Zuckerhersteller wollen alle ihre Produkte verkaufen, so dass sie uns einreden, wir müssen Gelierzucker nehmen und Gelfix und dgl. Stimmt alles nicht. Man braucht nur den Prato lesen. Der Zucker wird gesponnen ( 109 Grad, 2 Teile Zucker+1 Teil Wasser). Dann die Früchte in den Sirup geben ( unzerkleinert) und köcheln lassen. Wie süß man es haben will, entscheidet man anhand der Früchte. Die Marillen, die ich jetzt noch bekommen habe, sind keine Wachauer, schmecken eher fad und ich nehme 2:1- Frucht: Zucker. Die weitere Methode steht im ialienischen Kochbuch silberner Löffel. Langsam kochen lassen, bis die Früchte zerfallen sind, und ein wunderbares Aroma entwickeln. Nach 45 Minuten ist es wo weit. Ich gebe etwas Zitrone und 2 EL Pektin dazu, und ab in die Twister Gläser.
Danach kommen die Zwetschken nach eben dieser Methode dran. Die Hälfte gebe ich sofort nach dem Einbringen in den Sirup in ein Glas und pasteurisiere sie. Die andere Hälfte koche ich zu Marmelade. Geht super. Der Geschmack ist o.k, aber nicht wirklich überragend. Man sollte vielleicht doch, so wie früher gemacht, die Zwetschken enthäuten.
Habe ein paar Zwetscken in der Wanne auf dem Zimmergriller gedünstet. Auf diese streue ich etwas Zimtzucker und lasse sie weiter bruzeln. das ist ein echter Zewtschkenröster. ( lautLebensmittelbuch stückige Zubereitung mit maximal 10 % Zucker) . Schmeckt auch so. Also ab damit in ein Glas und pasteurisieren. Bin neugierig ob er hält. Im Sacherkochbuch steht, dass man das nur kurzfristig haltbar machen kann. Warum eigentlich. Wegen des Zuckers, na das glaube ich jetzt nicht mehr. Früher hätte man Salicyl dazugegeben. Trau ich mich nun doch nicht. Vielleicht wäre die Hassa Einsiedehilfe angezeigt ( Benzoesäure E 210 und Kaliumsorbat E 202). Wenn man hier Ökotest liest, oder Gesund.co.at sollte man das wegen der Allergien eher lassen. Also muss es ohne gehen. ( Ein Logger wäre jetzt super) .
Weiter beim Powidl: Bis am Abend ist der Brei auf die Hälfte eingedampft. Die Temperatur ist im Mus, bei leicht wallender Temperatur im Untertopf, zwischen 80 und 86 Grad. Das ist super, da hier nicht zu viel Aroma verloren geht. Stelle am Abend den Ofen ab und decke den Topf zu.
Am nächsten Morgen mache ich es fertig. Zunächst koche ich verschiedene Sirupe: Glukose aus Traubenzuckerpulver, Fructose, Demara-Rohrzucker, Normalkristallzucker. Dann mache ich erstmals einen Abguss von Stevia. Schmeckt süß. Als ich es versuche einzukochen, wird es bitter. Schaut auch grauslich grün aus. Ist nichts für mich.
Mache 3 verschiedenen Ansätze: Fructosesirup 10 %, Rohrzuckersirup 20 % und Normalkristallzuckersirup. Beim Normalkristallzuckersirup nehme ich einen kleinen Teil ( etwa 50 Gramm und koche bis 180 Grad um ein Zuckercoleur zu erzeugen. Geht ganz gut.
Dann geb ich das Zewtschkenmus dazu und dann den Rest vom Sirup. Etwas bitter, aber von der Farbe her so wie das fertig gekaufte Produkt.
Die letzte Tranche versuche ich ohne Zucker und mit etwas Süßstoff (Natreen zum Kochen). Dabei nehme ich 40 Tropfen auf 200 Gramm Frucht. Das entspricht 5 Teelöffeln Zucker bzw. 50 Gramm. Also wäre das bei Verwendung ein Powidl mit 20 % Zuckerzugabe.
Mein Referenzprodukt ist der Powidl von Zielpunkt. Der schmeckt mir sehr gut. Ich war froh ihn bekommen zu haben. Nur der Blick auf das Etikett ernüchtert mich. 60 Gramm Zucker auf 100 Gramm. Was heißt das. Die haben das dazugegeben, oder ist das die Gesamtzuckermenge.
Lebensmittelbuch: Ausführlich siehe hier
Ein aus frischen oder gedörrten Zwetschken hergestelltes passiertes, eingedicktes Produkt wird Powidl genannt. Die Trockensubstanz (refraktometrisch) für Powidl beträgt mindestens 53 %, für gezuckerten Powidl mindestens 58 % im Fertigprodukt. Der Anteil an zugesetztem Zucker im Fertigprodukt von Powidl beträgt maximal 300 g im Kilogramm.
Also nehme ich halt an, dass die nur 300 Gramm Zucker dazugegeben haben und der Rest ist der Fruchtzucker. Sonst dürften die ja das nicht als Powidl verkaufen.
Eines ist klar. Ganz ohne Süße geht es mit meinen Zwetschken nicht. Die Zwetschken sind zu sauer und wenn man dann Germknödel mit selbst gemachtem Powidl macht, wo einem die Haare zu Berge stehen, weil er zu sauer ist, ist das auch nicht o.k. Am besten schmeckt mir die Variante mit dem Rohrzucker.


Offenbar gibt es da doch bessere Grundprodukte. Die Ungarn haben ja mit dem TARPA BIO Powidl die Nase vorne. Eindicken auf 1:5 mit 67 % Fruchtzuckeranteil. Mehr auf Tarpa.de





Mein Powidl ist trotz der Zugabe von etwas Zucker keinsfalls so süß wie jender aus dem Supermarkt. Den von Tarpa kenn ich leider nur aus dem Prospekt.
Man wird sehen, wenn ich blind verkoste, wer gewinnt. Was ich nicht verstehe ist die Farbe beim gekauften Produkt. Die bekomme ich nicht ganz hin. Die schreiben aber ohne Zusatzstoffe. So geht es nur mit dem Anbrenneffekt ( Zuckercoleur). Das ist aber gerade der Punkt den ich vermeiden möchte ( Acrlyamide, OH Furane etc).


Übrigens: es heißt DER Powidl und in Österreich akzeptiert der Duden auch ZWETSCHKE, nicht wie im Nachbarland und bei der Rechtschreibprüfung: Zwetschge.

Hier ein paar Bilder vom diesem Kochwochenende. Zcukerspinnen ist auch dabei.

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Donnerstag, 21. August 2008

Powidl- Zwetschkenröster- Salicylsäure (Aspirin) zum Konservieren

Was ist Powidl, was ist Zwetschkenröster ?

Ich habe ja bereits in einem früherem Blog das Lebensmittelbuch zitiert. Nun ist aber Zewtschkenzeit und ich habe so vile Unsinn im Netz gefunden, so dass ich mioch wieder auf die Suche gemacht habe, um meine 10 kg Zwetschken gut einzukochen.

Krone 1906: 3 Rezepte Seit 289

56 Deka Zucker und 28 Deka Zucker werden langsam gekocht, bis sie sulzig sind. Der Röster wird abgekühlt und in die Gläser gefüllt, verbunden (!) und im Dunst 5-10 Minuten gekocht.

Zwetschkenröster zum Aufbewahren: 5 Kilo Zwetschken und 1/2 bis 1 Kg Zucker Kochen wie den Röster und dann SALICYL dazu geben

Zwetschkenröster für den Winter: reife Zwetschken gut abwischen, und 3 Stunden langsam kochen unter fleißigem Umrühren, in warme Gläser einfüllen und zur Vorsicht Salicyl dazu. Wenn man es braucht 1/2 Liter Röster und 1 Liter Wasser mit 1/4 kg Zucker etwas Zimt und Zitronenschale aufkochen. Mit dem Kaiserschmarrn oder Semmelknödeln kalt oder warm
servieren.

Dazu habe ich eine herrlichen historischen Link einer digitalen Ausgabe des Merck´s Lexikon von 1884 gefunden. Salicylsäure als Konservierungsmittel ( acidum salicylicum crytallisatum) 1/2 bis 1 Gramm/ Kilo Frucht. Ist sicher harmlos, da man ja kein Kilo/ Tag isst. Wenn man ein Grippemittel nimmt kommt man auch locker auf 500 mg Aspirin. Also am besten in der Winterzeit ein bissl selbstkonservierten Röster. Ich probiers und gebe ein 500 mg Aspirin dazu.
Ürigens die fa. Beyer ist dann mit diesem Präparat freich geworden. Die thrombosehemmende Potenz hat man erst in den 1960 er Jahren erkannt.

Bei Plachutta gibt man 1 kg Zwetschken und 200 Gramm Zucker, 200 ml Wasser zum Kochen. Zimtrinde und Nelken zerkleinern in ein Leinentuch und 1 Zitrone mitkochen. Jetzt die Zwetschken reingeben und weichkochen ( 35 Minuten). Erkalten lassen, Gewürzsack entfernen.


Powidl Rezept gibt es in diesem Kochbuch keines ( eigentlich eine Schande für ein Kochbuch).
Auch im Sacher Kochbuch werde ich nicht fündig.

PRATO 1896: OBSTKÄSE (Powidl)= Festes Zwetschkenmus. Seite 851:
Reife Zwetschken werden gewaschen und entkernt und ohne jede Zugabe gekocht, bis sie dick und dunkel sind. Da dies sehr lange dauert, kann es an mehreren Tagen erfolgen. Man kocht zuerst bei starker und dann bei mäßiger Hitze und rührt mit dem Holzlöffel fleißig um, damit sie nicht anbrenne. Vorsicht es spritzt stark. Wenn festgekocht, füllt man es in Steintöpfe streicht sie oben glatt und bedeckt sie mit einer fingerdicken Schichte von zerlassenem Rindsfett und verbindet die Töpfe.

Es gibt auch noch ein Rezept für feineres Zwetschkenmus: hier passiert man die Zwetschken und kocht sie sulzig ein. Dann vom Feuer und rühren so lange das Geschirr heiß ist, in Steintopf, mit Zimt und zerstoßenen Gewürznelken bestreuen, erkalten lassen und ein Leinenfleck draufgeben. Auf diesen das Rinderfett. Vor dem Gebrauch mit etwas Wasser oder Wein aufkochen.

Also jetz weiß ich es. Powidl ist noch länger gekocht als Zwetschkenröster.


Powidl ist nicht dasselbe wie Latwerge. Hier kommt Zucker dazu. Die Zwetschen entkernen und im Kessel bei mäßiger Hitze, unter ständigem Umrühren mindestens 5-6 Stunden kochen. Am Schluß den Zucker dazurühren. In irdene Töpfe (oder Gläser) abfüllen, nach ein paar Tagen mit Pergamentpapier abdecken und zubinden. Statt Zucker nahmen die Frauen früher den Saft gekochter kleingehackter Zuckerrüben. Die Latwerge ißt man in Aulendiebach (und nicht nur dort) nicht allein auf Brot, sondern streicht sie auch auf Pellkartoffeln, die zuvor dick mit Matte (Quark) bestrichen wurden. Man kann zu den Pflaumen auch 1-2 Liter gekochten Kaffee, ein paar Gewürznelken und etwas Zimt dazugeben. Bei ihr dauerte das Einkochen der Zwetschen 10-12 Stunden. Das Endprodukt war eine zähe schwarze Masse, die im Laufe der Zeit immer fester wurde. Sie wurde dann in etwas Kaffee aufgekocht und somit wieder streichfähig gemacht.