KokosbusserlnPowidlkugelnJohanna Mayer ist eine hochdekorierte Köchin, und Autorin verschiedener Kochbücher. Das Buch "Himmlisch Gut" habe ich seit Wochen Zeit im Kasten stehen. Alles ist perfekt. Der Einband, die Bilder, die Sprüche, die sie im Kochbuch von sich gibt. Die Bilder mit ihren 3 Kindern, die in Ihre Fußstapfen steigen, der Gatte der den Wein besorgt. Und die vielen Auszeichnungen. Diese Frau umgibt ja etwas Göttliches, und da passt natürlich der weiße Einband des Buchs, ihr weißes
Kleid und
die Engelsmarmelade, die
sie in ihrem Buch beschreibt.
Es ist fast
pharisäisch, wenn ich ihre Rezepte nachkoche.
Ich fange mit etwas Einfachem an, und lasse mich überraschen. Ich nehme das Ergebnis vorweg: Die
Rezepte haben auch Fehler, und es gibt aus der jeweiligen Kategorie Besseres. Das macht mir die
Göttin wieder menschlicher.
Ich kaufe mir sicher kein Kochbuch mehr von ihr, da diese Bücher nicht zum Nachkochen sind, sondern eher der
Bewunderung dienen. Auch die
Johanna Mayer-Gewürzmischung im
Johanna M
ayer Laden in
Filzmoos oder ihrem
Webshop werde ich, trotz mehrfacher Erwähnung bei jedem zweiten Rezept, nicht kaufen.
1. POWIDLKUGELN ( aufgemotze Faschingskrapfen-30 Stück)
Füllung:1 Gramm Agar Agar und 100 Gramm Powidl aufkochen und beseite stellen.
Teig: (Germteig ohne Dampfel)
Die im Buch angegebenen Mengen sind verdammt wenig. Wie rührt man 20 Gramm Butter an ? Da ich mich an das Rezept halten will, probiere ich es trotzdem. Meine Empfehlung ist aber, gleich mehr zu machen, und den Teig einzufrieren.
10 Gramm Milch
20 Gramm Butter
7 Gramm frische Hefe ( das wären 1.5 Gramm Trockenhefe !)
30 Gramm Zucker ( ich nehme Staucbzucker)
1 MSp ausgekratztes Vanillemark ( Ich nehme das Rapunzel Bourbon Pulver)
120 Gramm Topcfen, 20 % Fettgehalt, ausgedrückt ( ich nehme den trockenen Bauerntopfen)
1 Ei
125 Gramm doppelgriffiges Mehl Typ W 480. (Ich nehme griffg 480, da ich keine doppelgriffiges Mehl zu Hause habe)
1 Prise Salz,
Masikkeimöl zum Ausbacken ( Ich nehme das Frivessa)
Backzucker mit Zimt zum Bestäuben. ( Ich wuzle in Zimt-Staubzucker)
Zubereitung:Lauwarme Milch, mit weicher Butter ( 20 Gramm!), der zerbröckelkten Hefe, dem Zucker und dem Vanillemark mit dem Knethaken rühren ( das ist völlig unrealistisch. Die Menge ist viel zu wenig für die Maschine. Ich mache es mit dem Silikonschaber)
Den Topfen unterrühren ( mein Fehler, ich habe den Topfen vorher nicht fein passiert, so dass ich die Bröckeln drin hatte, und dann sieben musste. )
Jetzt das Ei und eßlöffelweise das gesiebte Mehl dazumischen. Den Teig 10 Minuten mit der Maschine kneten. (Ich mache das Ganze mit dem Kochlöffel, und ab der letzten Mehlportion mit der Hand).
Den Teig 1 Stunde gehen lassen ( Tuch ...)
Kurz abschlagen, 10 Gramm Portionen abstechen, zu Kugeln rollen, mit den Fingern flach drücken, Powidl einfüllen ( etwa 2 Gramm), und gut abschliessen, zu Kugeln rollen, auf Backblech absetzen, 15 Minuten gehen lassen.
Die Kugeln mit Maiskeimöl bei 130 ( !) Grad goldbraun ausbacken. ( Das ist definitiv ein Unsinn. Bei dieser Temperatur saugt sich der Germteig voll. Ich nehme ein Frivessa und messe die Temperatur. Bei 158 Grad wird die Brotprobe positiv, und man kann schnell herausbacken. Das Gebäck ist nach dem Herausnehmen kross, die Kruste hat das Eindringen von Fett verhindert)
Zusammenfassung: Das Rezept ist trotz aller redaktionellen Unzulänglichkeiten ( Mini-Mengen, ungenaue Prozedurbeschreibungen, falsche Öltemperatur) eine super Idee.
2. TOPFEN-KOKOS BUSSERLN (kalte Kokos-Makronenmasse)
4 Eiweiß = ca. 120 Gramm ( das ist falsch. Ein Eiweiß wird mit 33 Gramm berechnet, also 132 Gram)
150 Gramm gesiebter Staubzucker ( das ist efinitiv zu viel. Es genügen 100 Gramm)
65 Gramm Topfen 20 % Fettstufe ausgedrückt ( ich nehme den trockenen Bauerntopfen)
200 Gramm Kokosflocken.
Zubereitung:
Eiweiß mit Staubzucker zu steifem Schnee schlagen ( ich gebe am Anfang etwas Salz dazu, und schlage zunächst den Schnee cremig. Erst dann gebe ich den Zucker dazu.
Den Schnee mit dem Topfen und dem Kokosflocken glatt rühren ( Ich behandle vorher den Topfen im Mörser, damit er schön geschmeidig wird)
Von dem Teig jeweils
40 Gramm(!) schwere Stücke abstechen ( das ist definitiv ein Druckfehler: 40 Gramm Kugeln haben die Größe einer Billardkugel. Ich empfehle daher 10 Gramm Portionen. Diese Größe findet sich auch auf dem Bild im Kochbuch).
Die Kugeln bei 160 Grad OUH 10 bis 15 Minuten goldbraun backen. (Ich nehme Heißluft und hätte liebr auf 140 Grad reduzieren sollen. Daher an manchen Stellen, wie z.B. dem Boden, etwas dünkler als bei der Lehrmeisterin.
Zusammenfassung:Geschmacklich ist das Rezept Durchschnitt. Die Zubereitung ist sehr einfach, und man fragt sich schon, warum dieses einfache Rezept auf 2 Seiten beschrieben wird. Eine Seite mit dem (Super-) Bild und auf der anderen Seite eine äußerst bescheidene Beschreibung. Nicht ganz verzeihlich ist, daß trotzdem der Text vor Fehler strotzt. ( faslche Portionsgröße, Zucker in den ungeschlagenen Schnee, Eiweißmenge falsche Grammangabe).